Raumklima und Gesundheit
29. april 2025 · 6 min.
Welche Schritte sind nötig, um einen Luftqualitäts-Check (CO₂, Feinstaub, Geruch) durchführen zu lassen?
Eine verschlechterte Raumluft durch CO₂, Feinstaub oder Geruch kann Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen. Lesen Sie, wie eine professionelle Luftanalyse abläuft, warum sie sinnvoll ist – und was Sie aus den Ergebnissen ableiten können.
Warum ein Luftqualitäts-Check für CO₂, Feinstaub und Geruch sinnvoll ist
Moderne Gebäude sind heute oft bestens isoliert – doch das, was der Energieeffizienz dient, kann sich negativ auf die Raumluftqualität auswirken. Gerade in Häusern mit Kaminöfen oder Holzheizungen kann es zu erhöhten CO₂-Werten, Feinstaubbelastung und unangenehmer Geruchsentwicklung kommen. Diese Faktoren beeinträchtigen nicht nur den Komfort, sondern stellen auch ein gesundheitliches Risiko dar.
Feinstaub etwa gilt als besonders gefährlich, da er tief in die Atemwege eindringen kann. Ein hoher CO₂-Gehalt in der Raumluft wiederum führt zu Konzentrationsschwäche, Müdigkeit und kann langfristig sogar das Herz-Kreislauf-System belasten. Auch Gerüche – besonders bei unvollständiger Verbrennung – sind ein Anzeichen dafür, dass mit der Luftführung oder dem Ofenzug etwas nicht stimmt.
Ein Luftqualitäts-Check liefert hier klare Daten. Er hilft, unsichtbare Belastungen zu erkennen und fundierte Entscheidungen für Verbesserungen zu treffen. In vielen Fällen lassen sich durch einfache Maßnahmen, wie gezielte Nachrüstungen, nachhaltige Verbesserungen erzielen – sowohl in Sachen Komfort als auch in Hinblick auf gesetzliche Vorgaben und Umweltstandards.
Was wird bei einem Luftqualitäts-Check gemessen – und warum ist das relevant?
Ein professioneller Luftqualitäts-Check liefert präzise Daten zu den wichtigsten Parametern, die Einfluss auf Ihre Raumluft und Ihre Gesundheit haben. Im Fokus stehen dabei vor allem:
- CO₂-Konzentration: Ein zu hoher CO₂-Wert in Innenräumen weist auf eine unzureichende Frischluftzufuhr hin. Besonders in Wohnräumen mit Ofennutzung kann sich durch unvollständige Verbrennung schnell ein kritisches Niveau aufbauen. Die Messung gibt Aufschluss darüber, wie gut die Luftzirkulation funktioniert – und ob zusätzliche Lüftungsmaßnahmen nötig sind.
- Feinstaub (PM2,5 und PM10): Feine Partikel, die beim Verbrennungsprozess entstehen, sind mit bloßem Auge nicht sichtbar – aber umso gefährlicher für die Atemwege. Ein Luftqualitäts-Check erfasst die Partikelkonzentration in der Raumluft und zeigt auf, ob die Belastung innerhalb der empfohlenen Grenzwerte liegt.
- Geruchsbelastung: Zwar nicht direkt messbar wie CO₂ oder Partikel, aber über spezielle Sensoren oder durch qualitative Beurteilung erfassbar. Besonders bei Holzfeuerstätten kann unangenehmer Rauch- oder Verbrennungsgeruch auf einen Rückstau, Zugprobleme oder mangelnde Luftzufuhr hinweisen.
Diese Werte helfen dabei, Schwachstellen im Betrieb Ihrer Feuerstätte zu erkennen. Gleichzeitig liefern sie eine wichtige Grundlage, um mit dem Schornsteinfeger oder einem Fachbetrieb gezielte Maßnahmen abzustimmen – sei es im Rahmen gesetzlicher Anforderungen oder zur Verbesserung der Wohnqualität.
Wie läuft die Durchführung eines Luftqualitäts-Checks konkret ab?
Ein Luftqualitäts-Check ist ein strukturierter Vorgang, bei dem verschiedene Messgrößen erhoben und ausgewertet werden – meist vor Ort und unter realen Nutzungsbedingungen. Dabei kommt eine Kombination aus mobilen Messgeräten und fachlicher Bewertung zum Einsatz.
Im ersten Schritt wird die Situation analysiert: Wo steht die Feuerstätte? Wie wird gelüftet? Gibt es auffällige Gerüche oder Beschwerden im Alltag? Diese Informationen helfen, den Prüfbereich gezielt einzugrenzen. Anschließend platzieren Fachleute hochsensible CO₂- und Feinstaubsensoren im Raum – meist für einen Zeitraum von mehreren Stunden bis hin zu einem kompletten Heiztag, um belastbare Durchschnittswerte zu erhalten.
Auch eventuelle Geruchsbelastungen werden dokumentiert – z. B. durch Geruchswahrnehmung oder spezielle Indikatoren, die auf Rauch oder Abgasrückstau reagieren. Wichtig ist dabei: Die Messung findet in Ihrem gewohnten Umfeld statt, ohne dass bauliche Eingriffe notwendig sind.
Nach Abschluss der Messung erfolgt die Auswertung der Daten, meist in Form eines Berichts oder Protokolls. Dieser zeigt, ob und wo kritische Werte überschritten wurden, und dient als Basis für alle weiteren Schritte – etwa Nachrüstempfehlungen, Lüftungskonzepte oder Anpassungen an der Ofentechnik.
An wen kann ich mich wenden – und welche technischen Lösungen helfen danach weiter?
Wenn Sie eine belastete Raumluft vermuten oder bereits erste Symptome wie Reizungen, Gerüche oder Kondensbildung festgestellt haben, ist der erste Ansprechpartner ein geschulter Fachbetrieb für Raumlufttechnik oder Feuerstättenanalyse. Auch Schornsteinfeger mit entsprechender Zusatzqualifikation sowie Ofenfachbetriebe bieten häufig professionelle Luftqualitäts-Checks an – entweder direkt oder in Zusammenarbeit mit spezialisierten Partnern.
Viele Hersteller von Abgas- und Luftleitsystemen arbeiten zudem mit zertifizierten Partnerbetrieben, die nicht nur die Messung durchführen, sondern auch geeignete Nachrüstlösungen empfehlen und umsetzen können. Hierzu zählen unter anderem:
- Partikelabscheider, die die Feinstaubbelastung im Rauchgas signifikant reduzieren und zur Einhaltung gesetzlicher Emissionswerte beitragen.
- Rauchsauger oder Abgasventilatoren, die den Schornsteinzug stabilisieren und damit Rückstau sowie Geruchsprobleme wirkungsvoll verhindern.
- Intelligente Steuerungssysteme, die Luftzufuhr, Zugverhalten und Betriebssicherheit automatisiert regeln – für mehr Effizienz und Komfort.
Wichtig ist, dass jede Maßnahme auf Basis der gemessenen Daten und der individuellen Wohnsituation abgestimmt wird. Ein erfahrener Fachpartner erkennt nicht nur technische Schwächen, sondern hilft Ihnen auch dabei, gesetzliche Vorgaben einzuhalten und Ihre Raumluft langfristig zu verbessern.
Luftqualität prüfen lassen – der erste Schritt zu gesünderem Wohnen
Eine gute Raumluft ist entscheidend für unser Wohlbefinden – und oft unsichtbar unterschätzt. Wer regelmäßig mit schlechter Luft, Gerüchen oder Reizungen konfrontiert ist, sollte dies nicht auf die leichte Schulter nehmen. Ein professioneller Luftqualitäts-Check liefert hier die nötige Klarheit: Er macht sichtbar, was mit bloßem Auge nicht zu erkennen ist, und legt die Basis für fundierte Entscheidungen.
Egal ob CO₂-Belastung, Feinstaubkonzentration oder unangenehme Gerüche – durch gezielte Messung und fachkundige Auswertung lassen sich konkrete Maßnahmen ableiten. Und diese sind nicht nur gesetzlich relevant, sondern auch ein echter Gewinn für Gesundheit, Energieeffizienz und Wohnqualität.
Ob mit einem Partikelabscheider, einem Rauchsauger oder einer intelligenten Steuerungslösung – moderne Technik bietet zahlreiche Möglichkeiten, die Luftqualität nachhaltig zu verbessern. Entscheidend ist dabei die individuelle Beratung durch einen qualifizierten Fachbetrieb, der sowohl die Analyse als auch die Umsetzung begleiten kann.
Kurz gesagt: Wer die Luft in seinem Zuhause auf den Prüfstand stellt, investiert in Sicherheit, Komfort und Zukunftsfähigkeit – und macht den ersten Schritt zu einem rundum gesunden Raumklima.
exodraft